Warum Schwellenländer-Anleihefonds sinnvoll sein könnten
Schwellenländeranleihen locken in der Regel mit höheren Renditen als Anleihen entwickelter Industriestaaten. Nicht zuletzt aufgrund ihres überdurchschnittlichen Wachstums und der weiter steigenden weltwirtschaftlichen Bedeutung vieler Schwellenländer bieten deren Anleihen auch größeres langfristiges Ertragspotenzial. Zugleich können sie eine nützliche Diversifikation für ein Investment-Portfolio sein. Dennoch: kein Investment ist ohne Risiko und Schwellenländeranleihen bergen zumeist höhere Risiken und erfordern daher etwas mehr Sorgfalt.
Die "Schwellenländer“
Ein ganz entscheidender Erfolgsfaktor ist eine gute Auswahl der einzelnen Anleihen. Letzteres erfordert viel Erfahrung, Expertise und das ständige Beobachten von Volkswirtschaften sowie Finanzmärkten. Es bietet sich für Anleger:innen daher geradezu an, darauf spezialisierte Fondsmanager:innen für sich arbeiten zu lassen, und solche Investments mittels eines Investmentfonds zu tätigen.
Schwellenländer-Anleihen, ob in Lokalwährungen, in US-Dollar oder in Euro, bieten insgesamt gegenwärtig durchaus attraktive Renditen und ein gutes Risiko-Ertrags-Profil. Die aktuellen Renditen entschädigen aus Sicht der Investmentspezialist:innen der Raiffeisen KAG zumeist hinreichend für die derzeit zu erwartenden Risiken. Das gilt allerdings nicht oder nur eingeschränkt im Falle unerwartet starker negativer Entwicklungen bei Konjunktur, Inflation oder Geopolitik.
Die Raiffeisen KAG bietet zwei weltweit und nachhaltig veranlagende Emerging-Markets- bzw. Schwellenländeranleihefonds an:
• Anleihefonds, der in Hartwährungsanleihen investiert
• Anleihefonds, der in Lokalwährungsanleihen veranlagt
Warum zwei verschiedene Fonds? Weil diese beiden Hauptkategorien von Schwellenländeranleihen recht unterschiedliche Risiken und Ertragsaussichten aufweisen.
Lokalwährungs- und Hartwährungsanleihen
1.) Für Hartwährungsanleihen sind US-Renditen richtungsweisend
Die große Mehrheit der Hartwährungsanleihen von Emerging Markets wird in US-Dollar begeben. Sie folgen in ihren Kurs- und Renditebewegungen weitgehend den Staatsanleihen der USA und handeln dabei stets mit einem mehr oder minder großen Renditeaufschlag zu US-Staatsanleihen. Dieser Renditevorteil macht einen großen Teil ihrer Attraktivität aus, ist aber für jedes Land bzw. jeden Emittenten unterschiedlich groß. Er bedeutet nicht nur mögliche Mehrerträge gegenüber US-Staatsanleihen, sondern widerspiegelt im Normalfall auch ein höheres Risiko.
Eine Kennzahl, die diesen Risiko- bzw. den Renditeaufschlag von Emerging-Markets-Hartwährungsanleihen im Vergleich zu US-Staatsanleihen zusammenfasst, ist der sogenannte EMBI-Spread. Dieser notiert gegenwärtig bei ca. 340 Basispunkten. Das heißt, Schwellenländeranleihen in Hartwährung bieten pro Jahr derzeit im Durchschnitt rund 3,4 % Rendite mehr als US-Staatsanleihen (auf eine durchschnittliche Restlaufzeit von aktuell rund 6,75 Jahren). In absoluten Zahlen sind das derzeit rund 7,7 % p. a., was eine recht attraktive Verzinsung darstellt. Das gilt umso mehr, als die Renditen in den USA im kommenden Jahr wohl eher nach unten tendieren sollten. Die genannten 7,7 % bieten allerdings nur einen ungefähren Anhaltspunkt für die am Ende tatsächlich erzielten jährlichen Erträge. Diese werden von vielen weiteren Faktoren beeinflusst (vor allem von den Kursbewegungen der Anleihen) und können letztlich sowohl höher als auch niedriger ausfallen.
Die Abkürzung EMBI-Spread steht für Emerging Markets Bond Index Spread. Der EMBI-Spread ist ein Indikator für die Risikoprämie bei Schwellenländeranleihen. Er misst die Zinsdifferenz zwischen Schwellenländeranleihen und US-Staatsanleihen und wird in Basispunkten ausgedrückt. Je höher der EMBI-Spread notiert, umso höher wird an den Märkten das Risiko eingeschätzt. Aktuell notiert dieser Spread deutlich im unteren Bereich seiner langjährigen Schwankungsbreite.
2.) Für Lokalwährungsanleihen sind Renditen und Währungsbewegungen wichtig
Lokalwährungsanleihen folgen weniger den US-Renditebewegungen, sondern werden vor allem vom nationalen volkswirtschaftlichen und geldpolitischen Umfeld geprägt. Dazu gehören vor allem die Leitzinsen der jeweiligen Notenbank, die lokalen Inflationsraten sowie die Finanzsituation der jeweiligen Länder. Für ausländische Anleger:innen werden etwaige Erträge – oder im negativen Fall Wertverluste – vor allem von der Verzinsung dieser Anleihen und den Währungsbewegungen beeinflusst.
Aktuelle Aussichten Emerging-Markets-Anleihen
Die Verzinsung von Emerging-Markets-Lokalwährungsanleihen bewegt sich derzeit ungefähr im langjährigen Durchschnitt, wobei die Unterschiede zwischen einzelnen Ländern beträchtlich sind. Deutlich gesunkene sowie zumeist weiter rückläufige Inflationsraten und anstehende US-Zinssenkungen sollten die Anleihemärkte gut unterstützen. Die Schwellenländerwährungen sind zumeist nicht als teuer einzustufen, sondern in vielen Fällen recht günstig.
Eine gewisse globale Wachstumsabschwächung ist an den Märkten für 2025 bereits eingepreist. Sofern es bei der globalen Konjunktur keine großen Überraschungen gibt, sollte man im kommenden Jahr sowohl mit Lokalwährungs- als auch Hartwährungsanleihen aus den Emerging Markets recht gut fahren. Etwaige Erträge dürften sich dabei vor allem aus den Zinskupons speisen und weniger aus Kurs- oder Währungsbewegungen.
Das wohl größte Risiko ist ein (derzeit nicht erwartetes) Abgleiten der USA in eine Rezession im kommenden Jahr. Das würde zwar die Anleihekurse für US-Staatsanleihen stark beflügeln (und die Renditen sinken lassen). Schwellenländerwährungen könnten erfahrungsgemäß dann aber gegenüber dem US-Dollar und dem Euro unter Druck geraten.
Bei Hartwährungsanleihen gäbe es dann ebenfalls zwei gegenläufige Effekte: Die steigenden US-Anleihekurse würden auch die Kurse der Schwellenländer-Hartwährungsanleihen nach oben ziehen. Zugleich würde aber die Risikoneigung der Investor:innen sinken und die Risikoprämien würden steigen. Das würde Kursrückgänge bei Emerging-Markets-Hartwährungsanleihen bedeuten. Welcher der beiden Effekte in so einem Fall letztlich stärker sein wird, ist kaum vorherzusagen. Positiv ist für Investor:innen jedoch, dass die recht ansehnlichen Zinseinnahmen auch für ein solches negatives Szenario einigen Schutz und Ertragspuffer bieten.
Kehren internationale Investor:innen zurück?
Insgesamt als positiv für den Markt einzustufen ist weiterhin auch die Positionierung ausländischer Investor:innen. In den letzten Jahren haben diese viel Kapital aus Schwellenländeranleihen in Lokalwährung abgezogen. Das bedeutet ein recht überschaubares Risiko für weitere Kapitalabflüsse (mit entsprechendem Abwärtsdruck auf die Kurse) und eröffnet im Gegenzug Aufwärtspotenzial, sollten ausländische Investor:innen wieder damit beginnen, sich verstärkt in Emerging-Markets-Lokalwährungsanleihen zu engagieren.
Sorgfältige Auswahl und Diversifizierung sind wichtig
Unverzichtbar ist bei Schwellenländeranleihen (sowohl in Hart- als auch Lokalwährung) eine sehr sorgfältige Auswahl von Ländern und Emittenten und eine gute Diversifizierung, weshalb sich Investmentfonds mit ihrer Streuung des Fondsportfolios dafür besonders anbieten.
Nachhaltig investieren in Emerging-Markets-/ Schwellenländer-Anleihen
Die Produktpalette der Raiffeisen KAG umfasst zwei Investmentfonds für risikobewusste Anleger:innen, die die langfristigen Ertragschancen von Schwellenländeranleihen nutzen möchten und dabei nachhaltig investieren. Damit können Fondsanleger:innen die Umstellung auf verantwortungsvolleres Wirtschaften in den Schwellenländern unterstützen.
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-EmergingMarkets-LocalBonds
Der
Raiffeisen-EmergingMarkets-ESG-Transformation-Rent
Der Fonds
Raiffeisen-Osteuropa-Rent
Für Investor:innen, die gezielt die Ertragschancen der ost- und zentraleuropäischen Anleihemärkte nutzen möchten, bietet sich der
Die Fondsbestimmungen des Raiffeisen-Osteuropa-Rent wurden durch die FMA bewilligt. Der Raiffeisen-Osteuropa-Rent kann mehr als 35 % des Fondsvermögens in Wertpapiere/Geldmarktinstrumente folgender Emittenten investieren: Polen, Türkei, Ungarn.