Was sind Anleihen und wie funktionieren Anleihefonds?
Was ist eine Anleihe?
Benötigt ein Schuldner (z. B. ein Staat oder ein Unternehmen) Geld, kann er sich dieses von einer Bank leihen – oder er begibt eine Anleihe. Anleger:innen kaufen diese Anleihe und „borgen“ so dem Schuldner das Geld. Die Konditionen, wie dies erfolgt, sind dabei bei jeder Anleihe genau geregelt, dies betrifft sowohl die Laufzeit der Anleihe als auch die Häufigkeit und Höhe der Zinszahlungen an den Gläubiger.
Dies ist natürlich eine vereinfachte Erklärung. Für Anleger:innen gibt es hier im Detail viele Faktoren zu beachten – u. a. die Kreditwürdigkeit des Schuldners, die aktuelle wirtschaftliche Situation, die Inflation oder das allgemeine Zinsniveau (um nur einige zu erwähnen). Daher haben wir bei Raiffeisen Capital Management ein eigenes Managementteam, das sich ausschließlich auf Anleihen fokussiert.
FAQ
Warum Unternehmensanleihen eine beliebte Anlageform sind?
Unternehmensanleihen – insbesondere jene mit (sehr) guter Bonität – sind seit jeher eine beliebte Anlageform. Die zu erwartende Rendite der Anleihe ist dabei von der Bonität des Emittenten abhängig, denn: Je schlechter die Bonität, desto mehr Rendite bringt die Unternehmensanleihe. Zur Einschätzung dieser Bonität – und somit auch des mit der Anleihe verbundenen Risikos – helfen die Ratingeinstufungen der Ratingagenturen. So steht z. B. ein AAA für die höchste Kreditwürdigkeit.
Was macht Hochzinsanleihen so besonders?
Hochzinsanleihen, auch High-YIeld-Anleihen genannt, sind Anleihen von bonitätsschwachen Emittenten (Ratingeinstufung BB und schlechter). Daher weisen sie im Normalfall eine deutlich höhere Rendite auf als Anleihen bonitätsstarker Emittenten. Und genau dies macht sie für Investments so interessant – auch wenn der Renditevorteil mit höheren Risiken einhergeht.
Warum Schwellenländer-Anleihen?
Darunter versteht man Anleihen, die von Unternehmen oder Staaten aus den Schwellenländern begeben werden. Die Anleihen werden dabei entweder in der lokalen Währung des Landes begeben, oder aber in Euro bzw. US-Dollar. Diese "Hartwährungsanleihen" punkten mit Renditevorteilen gegenüber Staatsanleihen der Euro-Kernländer bzw. der USA. Lokalwährungsanleihen bieten darüber hinaus zusätzliches Potenzial aufgrund etwaiger Währungsaufwertungen (was sich bei Wechselkursabschwächung auch zu einem Nachteil verwandeln kann).
Rendite – einfach erklärt
Die Rendite ist der prozentuelle Ertrag, der auf ein volles Jahr bezogen mit einer Geldanlage erzielt wird und bezieht sich auf das eingesetzte Kapital. Die Rendite ist ein wichtiges Kriterium zur Erfolgsmessung und beim Vergleich von Kapitalanlagen. Sie kann sich sowohl auf dien Zinsertrag einer Sparanlage als auch auf die laufende Verzinsung von verzinslichen Wertpapieren oder auf die Dividendenzahlungen aus Aktien beziehen. Die im Vorhinein erwartete Rendite kann unter Umständen von der später tatsächlich erzielten Rendite abweichen.
Duration: was ist das?
Die Duration bezeichnet die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer einer Anleihe. Sie bezeichnet den durchschnittlichen Zeitraum, bis das in die Anleihe investierte Kapital wieder an den Anleger zurückgeflossen ist. Je länger die Restlaufzeit der Anleihe ist, desto größer ist die Duration. In der Regel ist die Duration allerdings kürzer als die Restlaufzeit, da Zinszahlungen, die mit der Laufzeit auf das Kapital anfallen, die Amortisationsdauer verkürzen. Je höher, je früher und je häufiger Zinszahlungen erfolgen, umso stärker verringert sich die Duration.
Was ist die modifizierte Duration?
Die modifizierte Duration (engl. modified duration) gibt die prozentuale Wertveränderung einer Anleihe an, wenn sich der Marktzins verändert. Sie sagt aus, um wie viel Prozent der Anleihepreis steigt, wenn der Marktzins um 1 % fällt bzw. um wie viel Prozent der Anleihepreis fällt, wenn der Marktzins um 1 % steigt. Je größer die modifizierte Duration ist, umso größer ist also der Kursverlust bei steigenden Zinsen bzw. der Kursgewinn bei fallenden Zinsen.
In Anleihen investieren
Anleihen sollten in keinem ausgewogenen Portfolio fehlen. Ganz bequem geht das mit Veranlagungen in Anleihefonds. So kann man nicht nur von der breiteren Streuung des Fonds profitieren (Anleihefonds teilen ihr Vermögen über eine Vielzahl unterschiedlicher Emittenten auf), sondern auch vom Know-how unserer Investmentspezialist:innen. Informieren Sie sich über unser umfangreiches Angebot an Anleihefonds.
Marktausblick Anleihen
Unternehmensanleihen und Schwellenländeranleihen weiterhin bevorzugt
DDie Erwartungen für Leitzinsen und Anleiherenditen haben sich zuletzt von sehr niedrigen Niveaus wieder etwas nach oben verschoben, was den zukünftigen Ertragsausblick leicht verbessert. Der Anleihemarkt bewertet die Renditen zehnjähriger deutscher Staatsanleihen aktuell mit rund 2,4 Prozent – knapp über dem erwarteten Leitzinstief von 2,0 Prozent für 2025. Dies bleibt plausibel, solange die Aussichten für Inflation und Konjunktur gedämpft sind.
In einem Umfeld mit schwachem, aber positivem Wirtschaftswachstum (eine Rezession wird für 2025 nicht erwartet) und gleichzeitig sinkenden Zinsen sollten Spread-Produkte weiterhin eine Outperformance erzielen. Dies hat sich heuer bis dato als sehr erfolgreiche Strategie erwiesen.
Wir setzen daher weiterhin auf eine Übergewichtung von Unternehmensanleihen im Euro-Investmentgrade-Segment, von italienischen und französischen Staatsanleihen innerhalb der Euro-Staatsanleihen sowie auf Schwellenländeranleihen in Hartwährung (US-Dollar) gegenüber US-Staatsanleihen.
Finden Sie hier weitere Informationen zum aktuellen Marktgeschehen
Stand: November 2024
Anleihemärkte – monatliches Update
Marktumfeld und globaler Ausblick über die Anleihemärkte aus Sicht von Raiffeisen Capital Management.
Anleihemärkte im Detail:
Guter Einstiegszeitpunkt für High-Yield-Anleihen?
High-Yield-Anleihen (das sind Anleihen bonitätsschwächerer und somit riskanterer Emittenten) sind seit langem ein begehrtes Veranlagungsinstrument. Im vergangenen Jahr zählten sie zu den besten Performern auf den Anleihemärkten. Lohnen sie sich immer noch?
Weiterhin gute Aussichten für Unternehmensanleihen?
2023 war ein unerwartet schwieriges Anleihejahr; es bescherte Anleger:innen dank eines starken Endspurts aber dennoch gute Erträge. Heuer verspüren die Anleihemärkte bereits neuen Gegenwind. Wird dieser anhalten? Und wie wird es Unternehmensanleihen ergehen?
(Jetzt) in Emerging-Markets-Anleihen investieren?
Schwellenländeranleihen locken in der Regel mit höheren Renditen als Anleihen entwickelter Industriestaaten. Nicht zuletzt aufgrund ihres überdurchschnittlichen Wachstums und der weiter steigenden weltwirtschaftlichen Bedeutung vieler Schwellenländer. Dennoch sollten die damit verbundenen Risiken nicht außer Acht gelassen werden.
Anleihemärkte bleiben spannend – ohne ESG geht gar nichts mehr
Im Rahmen einer Pressekonferenz von Raiffeisen Capital Management hat Georg Nitzlader, Leiter Anleihen, am 13. April über die aktuellen Entwicklungen an den Anleihemärkten berichtet und die zunehmende Bedeutung von ESG auch auf den Rentenmärkten unterstrichen.
Anleihefonds
Das Management von Anleihen zählt zu der am längsten etablierten Kernkompetenz von Raiffeisen Capital Management.
In Anleihen investieren – weltweit und nachhaltig!
Der Anleihefonds Raiffeisen-ESG-Global-Rent veranlagt weltweit nach ESG-Kriterien und setzt dabei unter anderem auf ein eigens entwickeltes, innovatives Konzept zur Beurteilung der Nachhaltigkeit von Staaten. Er ist ein exzellentes Instrument für eine globale Diversifizierung von Anleiheinvestments.
Mit dem Raiffeisen-ESG-Euro-Rent nachhaltig in Euro-Anleihen investieren
Einer unserer ältesten Anleihefonds, der bisherige Raiffeisen-Euro-Rent, investiert seit Mitte November nachhaltig nach ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales, Governance) und setzt verstärkt auf wichtige Zukunfts-Themen. Auch der Fondsname hat sich mit der Umstellung geändert, der Fonds heißt nun Raiffeisen-ESG-Euro-Rent.
ESG-Verbesserung der Schwellenländer-Anleihemärkte fördern
Schwellenländer stellen Anleger:innen in Sachen Nachhaltigkeit und ESG-Kriterien vor viele große Herausforderungen. Diese anzupacken und zu meistern, bietet dennoch erhebliche Chancen. Sowohl für gute Erträge als auch dafür, den Umstieg auf nachhaltiges Wirtschaften in den Schwellenländern zu fördern.
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Rent: Fels in der Brandung
Lange wurde immer wieder von ihr gesprochen, mal hoffnungsvoll, mal besorgt: der „Zinswende nach oben“. Nun ist sie da und hat starke Kursschwankungen und Renditebewegungen im Gepäck. Der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Rent sucht und nutzt Chancen gerade auch in solch stürmischen Phasen auf den Anleihemärkten.
Im Rahmen der Anlagestrategie des Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Rent kann überwiegend (bezogen auf das damit verbundene Risiko) in Derivate investiert werden.
Die Fondsbestimmungen des Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Rent und des Raiffeisen-ESG-Global-Rent wurden durch die FMA bewilligt. Der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Rent kann mehr als 35 % des Fondsvermögens in Wertpapiere/Geldmarktinstrumente folgender Emittenten investieren: Frankreich, Niederlande, Österreich, Italien, Großbritannien, Schweden, Schweiz, Spanien, Belgien, Vereinigte Staaten von Amerika, Kanada, Japan, Australien, Finnland, Deutschland. Der Raiffeisen-ESG-Global-Rent kann mehr als 35 % des Fondsvermögens in Wertpapiere/Geldmarktinstrumente folgender Emittenten investieren: Vereinigte Staaten von Amerika, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien.
Die nachfolgenden Einschätzungen zur Marktentwicklung sind eine Momentaufnahme und können sich jederzeit ohne Ankündigung oder update ändern. Sie stellen einen groben Orientierungsrahmen dar und repräsentieren keine allgemein verbindliche Sicht für das Fonds- und Portfoliomanagement. Sie stellen auch weder eine verbindliche Vorhersage noch eine Handlungsempfehlung für Anleger:innen dar. Die Einschätzungen einzelner Teams oder Fondsmanager:innen können unter Umständen erheblich davon abweichen. Ebenso können sich die Positionierungen in den Investmentfonds, Vermögensverwaltungsprodukten und Portfolien von auf der Seite ausgewiesenen Marktausblick erheblich unterscheiden, beispielsweise aufgrund von anderen Investmenthorizonten, eingesetzten Strategien und Modellen oder diskretionären Entscheidungen der einzelnen Fondsmanager:innen.
Stand vom November 2024