Animal Wellbeing: das Wohlbefinden von Hund und Katz als Megatrend
Animal Wellbeing hat damit zwar solide, wenn auch nicht so rasante Wachstumsraten wie etwa künstliche Intelligenz (KI), Elektromobilität oder Robotik. Dafür wartet der Megatrend jedoch mit einem anderen Vorzug auf: Er ist unabhängiger von Konjunkturschwankungen als viele andere Bereiche. Der Markt für alles, was mit dem Tierwohl zusammenhängt – vor allem jenem von Haustieren – ist damit inzwischen so attraktiv, dass sich eine ganze Reihe von Unternehmen ausschließlich damit beschäftigt. Im Bereich der Tiermedizin sind das oftmals Firmen, die durch Spin-offs von großen Pharmaunternehmen entstanden sind. Das ermöglicht es Anleger:innen direkt an diesem Trend teilzuhaben.
Gute Ergänzung zu zyklischeren Megatrends
Dass man sein Haustier wohl kaum verhungern lässt, wenn in einer Wirtschaftsflaute das Familienbudget knapper wird, liegt auf der Hand. In einem schlechten Wirtschaftszyklus gehen Restaurantbesuche zurück und es werden im Lebensmittelbereich günstigere Optionen gesucht. Bei Haustieren tritt dies zwar auch ein, allerdings geht es hier um bedeutend niedrigere Preisunterschiede. Denn die Preisdifferenzen bei der Versorgung von Haustieren zwischen den verschiedenen Anbietern sind bei weitem nicht so groß wie bei der Versorgung von Menschen mit Nahrung und Gesundheitsprodukten. Auch das Risiko von auslaufenden Patenten ist nicht so hoch wie im Bereich der Humanmedizin, denn es sind weniger Unternehmen am Markt etabliert und die Markenloyalität in der Veterinärmedizin ist zugleich recht hoch.
Schnittpunkt mehrerer Megatrends
Die Stabilität und das relativ stetige Wachstum in der Haustierbranche speisen sich aber noch aus weiteren Quellen. Genau genommen treffen hier mehrere Megatrends aufeinander. Einer davon ist die zunehmende Verstädterung und die damit verbundene relativ abrupte Entfremdung von der Natur. Diese wird durch die zunehmende Digitalisierung und Virtualisierung des Lebens noch verstärkt. Bei vielen Menschen weckt das die Sehnsucht, wieder eine Verbindung mit der Art von Umfeld herzustellen, welches über Jahrtausende die menschliche Zivilisation prägte. Das Zusammenleben mit Haustieren bietet eine Möglichkeit dafür.
Demografie bietet Rückenwind
Demografische Trends spielen hier ebenso hinein: Haustiere sind zunehmend Familienersatz, Freund, Lebensbegleiter bis hin zu „Therapiepartner“, beispielsweise für viele Singles, Kleinfamilien oder verwitwete Personen. Haustiere werden dabei zunehmend vermenschlicht und entsprechend umsorgt sowie behandelt. Fakt ist, dass immer mehr Menschen bereit sind, immer mehr Geld für ihre Haustiere auszugeben, und dass sie notfalls eher bei anderen Ausgaben sparen. Dieser Trend ist übrigens auch in den Schwellenländern zu beobachten. Mit steigendem Einkommen wachsen auch dort die Ausgaben für Haustiere.
Boom in der Pandemie, dann Rückgang
Die Pandemie hat die Zahl der Haustiere in Privathaushalten zunächst kräftig steigen lassen. Das hat den Aktienkursen von Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind, sehr gutgetan. Mit dem Ende der Pandemie ebbte auch der Haustierboom rasch ab – mit negativen Auswirkungen auf die Aktien. Diese Phase scheint allerdings ihren Tiefpunkt erreicht zu haben.
Raiffeisen-MegaTrends-ESG-Aktien
Im Raiffeisen-MegaTrends-ESG-Aktien sind derzeit fünf Aktien aus dem Bereich Animal Wellbeing enthalten: Zoetis Inc. (Tiermedizin-Entwickler), Trupanion Inc. (Tierversicherung), IDEXX Labs (Diagnostikprodukte für Tierärzte), PetIQ (Tiergesundheit) sowie Nestlé als der weltweit größte Anbieter von Haustiernahrung.
Der Fonds weist eine erhöhte Volatilität auf, d.h. die Anteilswerte sind auch innerhalb kurzer Zeiträume großen Schwankungen nach oben und nach unten ausgesetzt, wobei auch Kapitalverluste nicht ausgeschlossen werden können.
Quellen:
Handelsblatt, https://www.handelszeitung.ch/musterportfolios/borsennews/haustiere-sind-big-business
Financial Times, https://www.ft.com/content/91b14818-9e99-4c6b-afc5-cec71da05391