In künstliche Intelligenz investieren
Künstliche Intelligenz (KI, AI) ist inzwischen ein bedeutendes Veranlagungsthema geworden. Das Potenzial in der KI-Branche ist enorm und spielt für die großen Hightech-Unternehmen eine zentrale Rolle.
Chancen, Vorteile und potenzielle Risiken der künstlichen Intelligenz
Vom drohenden Weltuntergang sprechen die einen, von immensen wirtschaftlichen Möglichkeiten und Chancen für die Menschheit die anderen. Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde und die Diskussion darüber wird sehr kontroversiell geführt. Nutzen und Missbrauch dieser großen technischen Innovation liegen sehr eng nebeneinander. KI lässt sich mit besten Absichten einsetzen, aber eben auch mit weniger guten. Die Warnungen vor potenziellen Risiken von KI-Systemen können nicht einfach ignoriert werden. Nicht von uns Investoren und schon gar nicht von der Politik.
Die Europäische Kommission hat daher einen Vorschlag für eine Verordnung zur Regulierung von künstlicher Intelligenz erarbeitet, den EU AI Act. Das neue Gesetz ist weltweit das erste Gesetz über KI von einer großen Regulierungsbehörde. Dass Europa hier als Erstes die Fahne hisst, ist wichtig, da wir so Maßstab auch für eine etwaige globale Gesetzgebung sind.
Expertin über Chancen und Gefahren
Dr. Sandra Wachter, Professorin an der Oxford University über Chancen und Gefahren der künstlichen Intelligenz.
Für die Investmentbranche ist KI aus mehreren Blickwinkeln von großem Interesse
KI ist inzwischen ein bedeutendes Veranlagungsthema geworden. Sie spielt für die großen Hightech-Unternehmen eine zentrale Rolle und ist nicht minder wichtig für andere Sektoren, wie beispielsweise Health Care oder Infrastruktur oder Bildung. Zum anderen ist die Investmentindustrie auch selbst ein Anwendungsfeld von KI. Geschwindigkeit ist ein großes Thema an den Börsen. Informationen – auch falsche – können innerhalb von Sekunden zu großen Verwerfungen führen. Wir erleben bereits den einen oder anderen Flash Crash, wo durch KI Stop Losses ausgelöst werden, die zu Massenverkäufen führen und innerhalb von Sekunden Milliarden an Vermögenswerten vernichten. Reale Unternehmen haben dadurch kurzfristig teilweise 10 bis 20 % ihres Wertes eingebüßt. Auch das braucht Regulierung.
Mit Fonds in künstliche Intelligenz investieren
Künstliche Intelligenz (KI) ist "das" Thema bei Aktien. Viele Unternehmen in dieser Branche sehen starke Zugewinne. Macht es nun Sinn in diesem dynamischen Bereich investiert zu sein? Wenn ja, wie?
KI-Hype aus Sicht des Fondsmanagers
Der Megatrend künstliche Intelligenz hat das große Potenzial, unsere Gesellschaft nachhaltig zu verändern. Wer auf die richtigen Unternehmen und Technologien setzt, kann an der Börse entsprechend große Gewinne erzielen. Dabei kann es aber gerade in einem derartig schnelllebigen Technologiezweig jederzeit sehr abrupt zu Entwicklungen kommen, die das Spielfeld von Grund auf umkrempeln. Vermeintlich sichere Gewinner der Branche könnten sich dann abrupt auf der Verliererstraße wiederfinden.
Somit sind eine fortlaufende und sorgfältige Beobachtung des Marktes sowie eine gute Unternehmensauswahl durch das Fondsmanagement essenziell.
Frühzeitig Trends erkennen: Aktienmärkte sind besonders gut darin, frühzeitig Trends, Branchen und Technologien zu erkennen und darauf zu reagieren, indem sie Geld in diese Bereiche investieren. Künstliche Intelligenz ist ein großes Thema, und Unternehmen in diesem Bereich verzeichne(te)n starke Zugewinne, was auf die technische Revolution durch KI zurückzuführen ist.
Übertreibungen an der Börse: Die Börse neigt zu Übertreibungen, sowohl nach oben als auch nach unten. Dies macht es für Einzelinvestoren schwierig, das richtige Timing für Investitionen zu finden.
Langfristige Investitionsstrategie: Nicht kurzfristig denken, langfristige Perspektive im Auge haben.
Abnehmender Hype nach anfänglicher Euphorie? KI ist gekommen um zu bleiben.
In den letzten Monaten verdichten sich die Anzeichen, dass der Hype um die „Magischen Sieben“ und die KI-Technologie abnimmt.
Im Jänner 2025 stellte das chinesische Startup DeepSeek sein KI-Modell R1 vor, das mit deutlich geringeren Kosten entwickelt wurde und weniger leistungsstarke Hardware benötigt.
Trotz der Kursturbulenzen und der abflauenden Begeisterung bleibt künstliche Intelligenz ein zentraler Innovationsmotor. Erfahren Sie mehr und lesen Sie Megatrends künstliche Intelligenz – Hype vorbei?
Aktien-Fonds, die u. a. auf KI setzen
Mit Fondsinvestments wie Raiffeisen-HighTech-ESG-Aktien oder Raiffeisen-MegaTrends-ESG-Aktien u. a. auf künstliche Intelligenz setzen.

Fondsporträt zum Thema Megatrends
Megatrends bewirken ganz große Veränderungen und haben einen nachhaltigen Einfluss. Unternehmen müssen diese Trends nicht nur erkennen, sondern auch antizipieren, um mit der Zukunft Schritt halten zu können. Für Investor:innen sind daher vor allem Unternehmen, die Megatrends aufgreifen, besonders interessant. Wir haben dem Thema Megatrends daher sogar einen eigenen Fonds gewidmet.

In HighTech-Aktien investieren
In "Hochtechnologieaktien" investieren und schon ist der Erfolg garantiert? So müsste es doch sein, denn immerhin ist die Hochtechnologie der Unternehmenssektor mit dem langfristig stärksten Wachstum von Umsätzen und Gewinnen. Doch ganz so einfach ist es nicht. Was dahinter steckt, erfahren Sie hier.
Rechtlicher Hinweis: Der Raiffeisen-HighTech-ESG-Aktien und der Raiffeisen-MegaTrends-ESG-Aktien weisen eine erhöhte Volatilität auf, d. h. die Anteilswerte sind auch innerhalb kurzer Zeiträume großen Schwankungen nach oben und nach unten ausgesetzt, wobei auch Kapitalverluste nicht ausgeschlossen werden können.
Engagement im Investmentprozess zu künstlicher Intelligenz
Ein kritischer Zugang zu künstlicher Intelligenz ist gerade für einen verantwortungsvollen Asset-Manager angebracht. Man darf aber auch nicht außer Acht lassen, welche positiven Entwicklungen KI begünstigen kann. So kann KI wesentlich dazu beitragen, die SDGs 1, 3, 4, 6, 10, 13 und 14 zu erreichen.
Mittel- bis langfristig und sehr gut reguliert, kann KI auch als positiver Trigger zur ESG-Transformation beitragen.
Der Dialog mit Unternehmen in Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz ist essenziell, denn dabei können sensible Themen wie Datenschutz, Diskriminierung oder Haftungsthemen proaktiv angesprochen und auch Verbesserungen eingefordert werden.

Befragung: Wie nutzen Unternehmen künstliche Intelligenz?
Im Zuge unserer Engagement-Aktivitäten wurden weltweit rund 45 Unternehmen zu ihren Aktivitäten mit der künstlichen Intelligenz sowie zu sozialen Chancen und Risiken befragt.
ESG-Bewertung zu KI
"E" (Environmental, Umwelt)
Aus Umweltsicht führt KI zu neuen Möglichkeiten der Analyse vernetzter Datenbanken, wodurch Maßnahmen zum Schutz der Umwelt entwickelt werden könnten. Auf der anderen Seite ist der hohe Energiebedarf vor allem für die (Weiter-)Entwicklung von KI-Modellen ein sehr negativ zu bewertender Faktor.
"S" (Soziales)
Auf gesellschaftlicher Ebene sind die Potenziale von KI in der Medizin und im Bereich Pharma positiv zu sehen, die KI-bedingte potenzielle Einsparung von Arbeitsplätzen wiegt negativ.
"G" (Governance)
Die Governance-Aspekte sind äußerst vielschichtig, künstliche Intelligenz kann über verbesserte Lösungen im Bereich Kriminalität oder Cyberbedrohungen für mehr Sicherheit sorgen, andererseits ist das Risiko von Datenmissbrauch und diverser Manipulationen als sehr hoch zu betrachten.
Häufige Fragen zu künstlicher Intelligenz
Weitere Erläuterungen zum Themenkomplex rund um KI
Wie funktioniert künstliche Intelligenz?
KI-Training basiert auf Mathematik. Der Schlüssel zum Verständnis von KI liegt in neuronalen Netzwerken (NN) und damit letztlich in mathematischen Funktionen.
Eine kurze Rückblende in die Schulzeit: Mit Funktionen kann (fast) alles beschrieben werden, sofern die Beziehung von zwei Elementen (Zahlen) zueinander bekannt ist. So zum Beispiel die Schallwellen, die auf unsere Ohren treffen und in unserem Trommelfell als Stimmen und Worte interpretiert werden, oder Lichtstrahlen, die auf unsere Augen treffen und von unserem Sehnerv in Bilder umgewandelt werden.
Neuronale Netzwerke sind universale Funktionsfinder oder genauer gesagt Funktionsannäherer. Das ist so wertvoll, weil anders als etwa bei der Beschreibung eines Dreiecks, wo die bekannte Sinusfunktion herangezogen werden kann, für die meisten Zusammenhänge in der Welt (Bilderkennung, Spracherkennung usw.) keine fertigen Funktionen zur Verfügung stehen. Diese muss das NN in einem (Rechenleistungs-)intensiven Verfahren erlernen, um die nötigen Zusammenhänge herstellen zu können.
Wie gut NN darin sind, Zusammenhänge und Kontext-Verbindungen durch Training herzustellen, war selbst für Expert:innen überraschend. Denn nicht alle Zusammenhänge, die KI-Modelle herstellen und die zu korrekten Ergebnissen führen, sind für uns nachvollziehbar. Mit anderen Worten: Es besteht Grund zur Annahme, dass uns KI dabei helfen kann, (datenintensive) Probleme in Wissenschaft und Forschung zu lösen, weil sie Zusammenhänge erkennt, die uns bislang verborgen geblieben sind. Jeff Bezos sprach in diesem Zusammenhang daher auch davon, dass KI nicht nur als Erfindung anzusehen ist, sondern bis zu einem gewissen Grad auch als Entdeckung. Eine Entdeckung, deren Potenzial noch nicht vollständig erkannt und erforscht ist.
Wie kann man künstliche Intelligenz nutzen?
Beispiele für den Einsatz sind in verschiedensten Bereichen zu finden:
Netflix oder Spotify verwenden schon seit längerem KI, um ihren Nutzer:innen passende Musik oder Filme vorzuschlagen. Plattformbetreiber wie Airbnb oder Booking.com setzen auf künstliche Intelligenz, um dynamische Preise anbieten zu können.
Der Chatbot ChatGPT, ein textbasiertes Dialogsystem zum Chatten mit technischen Systemen, basiert auf einer künstlichen Intelligenz, d. h. Algorithmen, die menschliche Spracheingaben verstehen und auf natürlich klingende und plausible Weise beantworten können und dabei ständig hinzulernen. Es gibt scheinbar kaum etwas, was ChatGPT nicht kann oder zumindest künftig vollbringen könnte.
Automatisierungspotenzial mit künstlicher Intelligenz ist bei Berufsfeldern mit administrativen und kommunikativen Aufgaben zu finden sowie Kund:innenservices wie Terminvereinbarungen, Korrespondenz, Übersetzungen, Bearbeitung von Kund:innenanfragen oder auch datenbezogene Aufgaben wie buchhalterische Tätigkeiten von Rechnungserstellung bis Zahlungskontrolle.
In der Landwirtschaft entsteht gerade ein Markt für KI-gestützte Roboter. Bildverarbeitungssysteme können zwischen Unkraut und Pflanze unterscheiden, sodass nur das Unkraut vom Roboter besprüht wird. In der sogenannten Präzisionslandwirtschaft gibt es eine Reihe von Start-up-Unternehmen, die sich auf das Pflanzen, Jäten, Bewässern und den gezielten Einsatz von Düngemitteln konzentrieren. Hersteller dieser Systeme geben an, dass das Präzisionssprühen den CO2-Ausstoß reduziert, da bis zu 95 % weniger Herbizide verbraucht werden als durch herkömmliches undifferenziertes Versprühen.
KI-gestützte Roboter werden zunehmend beim Recycling von Abfall eingesetzt. Die Aufgabe, verschiedene Abfallsorten auf einem Förderband zu erkennen und zu unterscheiden, ist wie gemacht für eine bilderkennende KI.
Ein weiteres mögliches Einsatzgebiet für KI sind Schulen. Den Lern- und Förderbedürfnissen von durchschnittlich 25 Kindern mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen gerecht zu werden ist für eine Lehrkraft eine große Herausforderung, die nur durch das Eingehen von Kompromissen bewältigbar ist. Oftmals hat dies zur Folge, dass einige Schüler:innen überfordert sind, während sich andere langweilen und nicht so schnell vorankommen, wie sie es unter individuelleren Bedingungen könnten.
KI-gestützte Lernprogramme können sich sehr rasch auf das jeweilige Leistungsniveau eines Schülers oder einer Schülerin einstellen.
Eine zunehmende Verlagerung der Vermittlung der Lerninhalte hin zu KI-Systemen würde nicht nur den Lernerfolg beträchtlich steigern, sondern spielte auch die Lehrer:innen frei, womit sich diese auf Vermittlung und Festigung der sozialen Fähigkeiten der Schüler:innen konzentrieren könnten.
Selbst die Notengebung könnte KI-unterstützt werden, was die Fairness erhöhen sollte. Denn im Gegensatz zu menschlichen Lehrer:innen beurteilt die KI ausschließlich die erbrachte Leistung, frei von Vorurteilen und Schubladendenken.
Was ist künstliche Intelligenz, einfach erklärt?
Künstliche Intelligenz ist eine Technologie, die es Computern und Maschinen ermöglicht, Aufgaben zu erledigen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern. Dazu gehören Dinge wie Lernen, Problemlösen, Verstehen von Sprache und Erkennen von Bildern. KI-Systeme nutzen große Mengen an Daten und spezielle Programme, um Muster zu erkennen und Entscheidungen zu treffen, ähnlich wie Menschen es tun würden. Ein Beispiel für KI ist ein Sprachassistent wie Siri oder Alexa, der auf Fragen antworten und Aufgaben ausführen kann.

Was sind Large Language Models und was macht sie intelligent?
ChatGPT hat Large Language Models (LLM) ins Bewusstsein vieler Menschen gerückt. Die Möglichkeiten, die LLMs eröffnen sind enorm und werden unserer Einschätzung nach in vielen Bereichen des (Arbeits-)Lebens für Veränderungen sorgen.

Künstliche Intelligenz: Wohin könnte die Reise gehen?
Lange Zeit war künstliche Intelligenz fast ausschließlich ein Thema für Science-Fiction. Spätestens mit der breiten Anwendung von ChatGPT ist uns eindrücklich vor Augen geführt worden, wozu künstliche Intelligenz – oder kurz KI – fähig ist und wie sehr sie bereits in unser aller Leben Einzug gehalten hat. Künstliche Intelligenz hat das Zeug, unser aller Leben zu verändern. Ob sie nur bereichernd wirkt oder auch das Gegenteil bewirken kann, bleibt freilich umstritten.

EU AI Act: Über die Notwendigkeit, künstliche Intelligenz zu regulieren
Nach zähem Ringen hat man sich auf EU-Ebene doch noch auf ein neues Gesetz zur künstlichen Intelligenz, den AI Act, geeinigt. Es ist weltweit das erste Gesetz über KI und setzt so auch den Maßstab für eine etwaige globale Regulierung.

Künstliche Intelligenz nutzen – der Durchbruch von ChatGPT & Co
Die bevorstehende breite Verwendung von künstlicher Intelligenz, vor allem in Form der sogenannten Large Language Models (LLM) wie etwa ChatGPT, in der Arbeitswelt wirft viele Fragen auf.

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Stand: April 2025