Entwicklung US-Dollar und Anleihen
Akkurate Wechselkursprognosen sind vor allem für relativ kurze Zeiträume (d. h. 12 bis 24 Monate) aufgrund einer Vielzahl von Einflüssen notorisch schwierig. Fundamental unterstützt die positive Zinsdifferenz des US-Dollars gegenüber dem Euro weiterhin den US-Dollar, sowohl bei den Nominalzinsen als auch den Realzinsen. Auch aus technischer Sicht gibt es Indizien, die für den US-Dollar sprechen. Zudem war in der Vergangenheit eine Abschwächung der Weltwirtschaft tendenziell positiv für den Dollar, und aktuell steuern wir wohl auf eine solche zu (Abschwächung bedeutet wohlgemerkt nicht zwangsläufig Rezession!).
Bis auf Weiteres wenig Änderung bei Zinsdifferenzen
Setzt man auf die wahrscheinlichsten Zinssenkungsszenarien der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank Fed, dann wird sich an den Zinsdifferenzen in den kommenden sechs bis zwölf Monaten wenig ändern. Nominal wird das Renditeniveau in den USA vermutlich auf absehbare Zeit über dem der Eurozone liegen. Dies dürfte nötig sein, um genug Kapital anzulocken, um den immensen und rasant weiterwachsenden Kapitalbedarf der US-Regierung zu decken. Gleichzeitig ist auch die Handelsbilanz der USA weiterhin deutlich negativ und erfordert Kapitalzuflüsse aus dem Ausland. Thema für den Markt sind sowohl das Handelsbilanzdefizit als auch das hohe Haushaltsdefizit in den USA derzeit aber nicht. Das wird sich nahezu zwangsläufig eines Tages ändern, aber vermutlich noch nicht in den kommenden Jahren – es sei denn, die Budgetdefizite weiten sich nochmals stark aus.
Prognose für Zinssenkungen der Fed
In den letzten Monaten haben die US-Anleihemärkte wieder Zinssenkungen der Notenbank eingepreist, beginnend im September mit 25 oder 50 Basispunkten, und danach faktisch einen Zinsschritt von 25 Basispunkten für jedes Notenbankmeeting bis Mitte 2025. Das erscheint aus heutiger Sicht auch plausibel und dürfte das US-Zinsniveau in etwa auf ein neutrales (von derzeit restriktivem) Niveau bringen. Die Anleihemärkte haben aber einen Großteil dieser Zinssenkungen bereits vorweggenommen, speziell bei mittleren und langen Laufzeiten. Zwar könnten die Renditen dort im Zuge der Zinssenkungen noch etwas weiter sinken. Das Potenzial scheint aber überschaubar.
Das Fondsmanagement erwartet, dass die derzeit noch inverse Zinskurve (höhere Renditen für kurze Anleihe-Laufzeiten als für lange Anleihe-Laufzeiten) sich im Zuge dessen normalisiert und die kurzfristigen US-Renditen von derzeit rund 4 % auf ca. 3 % zurückgehen werden, was im Gegenzug leicht steigende Anleihekurse bedeutet.
Was bedeuten diese Prognosen für unseren kurzlaufenden US-Dollar-Anleihefonds, den Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Dollar-ShortTerm-Rent?
Aus steigenden Anleihekursen sowie dem Zinsertrag ergibt sich für den Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Dollar-ShortTerm-Rent, ein positiver Ertragsausblick auf Sicht der kommenden 12 bis 18 Monate mit der Einschränkung, dass größere US-Dollarbewegungen diesen sowohl deutlich erhöhen als auch zunichtemachen könnten.
Insgesamt dürfte derzeit daher zwar kein idealer Einstiegszeitpunkt mehr sein, aber durchaus noch ein hinreichend guter mit zusätzlichem Ertragspotenzial, falls doch mehr Zinssenkungen erfolgen als derzeit erwartet werden. Selbstverständlich gibt es aber keine Garantie, dass sich ein Investment in den Fonds innerhalb des geplanten Investmenthorizonts positiv entwickelt.
Für wen ist unser US-Dollar-Anleihefonds interessant?
Der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Dollar-ShortTerm-Rent wendet sich vor allem an Anleger:innen, die
ein Anleiheinvestment in Dollarwährungen (nahezu ausschließlich im US-Dollar) wünschen,
kurzlaufende Anleihen und eine breite Streuung über verschiedene Emittenten mit überwiegend sehr guter Bonität bevorzugen, und
ein Investment suchen, in dem die Anleiheemittenten unter Beachtung von strikten Nachhaltigkeitskriterien ausgewählt werden.
Fondsprofil
Der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Dollar-ShortTerm-Rent investiert in zumeist kurzlaufende Anleihen in Dollarwährungen (US-Dollar, kanadischer Dollar, australischer Dollar und neuseeländischer Dollar).
Die Auswahl der einzelnen Anleihen erfolgt dabei auf Basis von ESG-Kennzahlen sowie Negativkriterien. Staatliche Emittenten, die aufgrund der Nachhaltigkeitskriterien ausgeschlossen sind, lassen sich unter anderem durch bonitätsstarke supranationale Emittenten (z. B. internationale Entwicklungsbanken), staatliche europäische Finanzagenturen oder durch bestimmte Gebietskörperschaften (beispielsweise einzelne kanadische Provinzen) ersetzen.
Auch Emittenten, die nicht in den USA, Kanada, Australien oder Neuseeland ansässig sind, begeben mitunter Anleihen in Dollarwährungen, wie beispielsweise die Kreditanstalt für Wiederaufbau oder die Europäische Investitionsbank. Ähnliches gilt für viele international agierende Unternehmen.
Der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Dollar-ShortTerm-Rent folgt bei der Auswahl von Anleihen und Emittenten somit dem bewährten verantwortungsvollen Investmentprozess der Raiffeisen KAG, der auch in den anderen Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds verfolgt wird. Das so zusammengestellte Anleiheportfolio wird wie gehabt in Bezug auf Währungen, Zinsänderungsrisiko und Zinskurven, sowie auch in Bezug auf Bonität und Renditeaufschläge der Unternehmensanleihen im Fondsportfolio, von den Investmentspezialistinnen und Investmentspezialisten der Raiffeisen KAG aktiv verwaltet.
Die Fondsbestimmungen des Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Dollar-ShortTerm-Rent wurden durch die FMA bewilligt. Der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Dollar-ShortTerm-Rent kann mehr als 35 % des Fondsvermögens in Wertpapiere/Geldmarktinstrumente folgender Emittenten investieren: Vereinigte Staaten von Amerika.