Viktoria Schnaderbeck zum Thema Geldanlage und Frauen
"Wir sollten das Feld nicht nur den Männern überlassen, Kapitalmärkte sind auch Frauensache.“
„Das Empowerment von Frauen war und ist mir ein großes Anliegen. Das eigene Finanzwissen zu stärken, bringt enorm viele Vorteile für Frauen, weil Wissen eben auch hier Macht beziehungsweise Ermächtigung bedeutet. Wer neben klassischen Ansparformen auch andere Anlageprodukte kennt, und weiß, wie sie funktionieren, hat für die persönliche Vorsorge einen wesentlich größeren Spielraum."
Frauen und Geldanlage
Leider wird dem Thema der finanziellen Absicherung im politischen und medialen Diskurs wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Zudem bestehen auch immer noch Unwissenheit und Vorurteile bei Frauen, die letztlich bei Vorsorge, Geldanlage oder Vermögensaufbau einen Nachteil bescheren.
Höchste Zeit für mehr Gerechtigkeit zwischen Frau und Mann!
In Österreich verdienen Frauen viel weniger als Männer! Und das ihr ganzes Leben lang. Schon als Kind bekommen Mädchen statistisch gesehen weniger Taschengeld als Buben. Als Erwachsene werden sie für das gleiche Arbeitspensum um einiges schlechter entlohnt als ihre männlichen Kollegen. Dazu kommt noch, dass Frauen sowieso wesentlich öfter teilzeitbeschäftigt sind. Das hat zahlreiche Gründe. Aber vor allem eine Konsequenz: weniger Geld. Und zwar nicht nur in der Gegenwart – vor allem auch in der Pension.
Bewusstseinsschaffung bei Frauen
Finanzielle Vorsorge hat hohe Relevanz
Frauen ist die hohe Relevanz des Themas der finanziellen Vorsorge sehr bewusst, das zeigen diverse Umfragen. Geht es aber um konkrete Handlungen, spiegelt sich dieses Bewusstsein nach wie vor noch weniger in konkreten Handlungen wider als bei Männern. Jedoch sind Frauen, was die Finanzen betrifft, weltweit am Vormarsch – einerseits, weil sie die Finanzmärkte noch wenig nutzen, und andererseits, weil ihre Einkommen steigen. Eine Studie der Boston Consulting Group zeigt, dass Frauen bereits ca. ein Drittel des weltweiten Vermögens besitzen. Dennoch gibt es noch einigen Handlungsbedarf, wie folgende Zahlen aus Österreich zeigen:
Frauenpensionen sind um ca. 38 % geringer als Männerpensionen.
2/3 der armuts- und ausgrenzungsgefährdeten Senior:innen sind Frauen.
Geringeres Einkommen – geringere Pension
Da Frauen nach wie vor im Durchschnitt deutlich geringere Erwerbseinkommen erzielen, liegen auch die durchschnittlichen Alterspensionen von Frauen mit 1.192 Euro deutlich unter denen der Männer mit 1.917 Euro. Frauen erhielten damit eine um 37,8 Prozent geringere Alterspension als Männer. (Daten: Dezember 2022, Jahresergebnisse der österreichischen Sozialversicherung 2022). Die Ursachen geringerer Erwerbseinkommen von Frauen sind unter anderem geringere Stundenlöhne, weniger Führungspositionen und reduzierte Arbeitszeit – hauptsächlich durch Unterbrechungen aufgrund von Kindern und darauffolgender Teilzeitarbeit. Gleichzeitig beziehen Frauen oft länger Pension als Männer, etwa aufgrund ihrer höheren Lebenserwartung und des früheren gesetzlichen Pensionsantrittsalters. Die geringere Alterspension wird teilweise durch Hinterbliebenenpensionen kompensiert. Nichtsdestotrotz sind alleinlebende Pensionistinnen überdurchschnittlich oft von Armutsgefährdung betroffen. (Siehe auch Gender Pay Gap bzw. Warum Frauen weniger verdienen)
Frauen und Männer unterscheiden sich – auch in ihrem Veranlagungsverhalten. Männern wird eine risikoreichere Veranlagung nachgesagt, Frauen gelten als die Vorsichtigeren. Männer haben im Zuge der Evolution über Jahrtausende eine höhere Risikobereitschaft entwickelt. Im Gegensatz dazu reagieren Frauen tendenziell vorsichtiger und bewusster – auch was ihre Geldanlage betrifft.
Studie „Frauen & Geldanlage"
Die von Raiffeisen Capital Management in Auftrag gegebene Studie „Frauen & Geldanlage“ (Jänner 2023) bietet Einblicke, wie es beim Thema Geldanlage und Frauen im Vergleich zu den Männern aussieht. Die wichtigsten Aussagen:
Das Thema Geldanlage ist in der Welt von Frauen deutlich weniger präsent als in der von Männern.
Frauen interessieren sich weniger für Geldanlage, haben etwas weniger Wissen darüber und kommen auch weniger mit Geldanlage-Themen in Berührung.
Risikoärmere Anlageformen sind für Frauen interessanter als für Männer. Die mit Abstand am weitesten verbreitete Anlageform bei Frauen ist mit 40 % das Sparbuch, gefolgt von Lebensversicherungen und Bausparen. Erst mit Abstand folgen Investmentfonds (7 %) sowie Aktien (3 %).
In ihr Wunsch-Portfolio würden Frauen jedoch mehr risikoreiche Anlageprodukte integrieren.
Frauen nutzen weniger häufig als Männer Online-Plattformen/-Anbieter.
Sie vertrauen im Vergleich zu Männern stärker auf Expert:innen und wickeln ihre Geldanlage weniger gerne selbst ab.
Kooperation mit Viki Schnaderbeck
Im Rahmen eines Pressegesprächs hat die Raiffeisen KAG die Geschlechterkluft am Kapitalmarkt adressiert und dabei unter anderem auch die künftige Kooperation mit Viki Schnaderbeck bekanntgegeben.
Frauen wollen es genau(er) wissen
Frauen wollen Zusammenhänge begreifen und genau wissen, was mit ihrem Geld passiert. Frauen sind bereit, Risiken einzugehen, wenn sie diese verstehen. Auch wollen Frauen sichergehen, dass ihr Geld sinnvoll eingesetzt wird. Der aktuelle Trend zu Nachhaltigkeit kommt Frauen daher besonders entgegen.
Karin Kunrath: Kapitalmärkte und Finanzbildung
Karin Kunrath hat bei Raiffeisen Capital Management eine der höchsten Positionen inne. Im Interview spricht sie über die andauernde Krisenresistenz der Kapitalmärkte, gesellschaftliche Fortschritte dank finanzieller Bildung und ihre Vorbildfunktion für andere.
Die Faktenlage zum Thema "Frauen & Geld"
Seit zehn Jahren untersucht MediaAffairs die mediale Sichtbarkeit der Frauen (-politik) in der aktuellen politischen Debatte.
"Frauen wollen Sicherheit und Sinnhaftigkeit"
Frauen ticken bei der Veranlagung anders als Männer. Warum sie am Kapitalmarkt noch immer stark unterrepräsentiert sind, das erklären Heike Arbter, Leiterin Raiffeisen Zertifikate, und Karin Kunrath, Chief Investment Officer der Raiffeisen KAG.
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Tipp: Podcast mit Karin Kunrath
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